Wissen Partizipation Kinder Stärkung Erziehungskompetenz

Workshop 3 Wilde Kinder brauchen wildliebende Eltern

Lesen Sie hier wie die Naturinteressen von Kindern und Familien geweckt werden können und welche Erfahrungen die Teilnehmenden im Workshop sammeln konnten.

von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
18.07.2024

Inklusion und Chancengleichheit | © Maria Suckert
Kinder im Spiel | © Maria Suckert

Auf den Spuren von Buchfink, Reh und Borkenkäfer

Ziel des Workshops:

Der Workshop „Wilde Kinder brauchen wildliebende Eltern!“ hatte das zentrale Anliegen, Eltern als Verbündete für eine naturorientierte Erziehung zu gewinnen. Dabei stand im Vordergrund, dass Umweltbildung in pädagogischen Einrichtungen wie Kitas und Schulen nur dann nachhaltig erfolgreich sein kann, wenn sie auch von den Familien der Kinder unterstützt wird. Das Verständnis und die Wertschätzung der Natur soll durch die Einbindung der Eltern in den Bildungsprozess verstärkt werden.

Grundsatz der Wildnispädagogik:

Ein wesentlicher Bestandteil des Workshops war die Betonung, dass Pädagogik in erster Linie Beziehungsarbeit ist. Um Kindern ein tiefgehendes und nachhaltiges Lernen zu ermöglichen, ist eine vertrauensvolle und authentische Beziehung zwischen Mentor*innen und Kindern von großer Bedeutung. Diese Beziehungsarbeit basiert auf zwei wesentlichen Säulen:

  1. Die Mentor*innen gehen in persönliche Beziehung mit den Kindern.
  2. Die Mentor*innen leben authentisch, was sie lehren, und verkörpern die Werte, die sie den Kindern vermitteln wollen.
  3. Die Mentor*innen beziehen das direkte Umfeld der Kinder aktiv in den Lernprozess ein, sei es die Familie oder die natürliche Umwelt.

Inhalt des Workshops:

Der Workshop war in zwei Abschnitte unterteilt:

1. Praxis im Wald:

Der erste Teil des Workshops fand im Wald statt, wo die Teilnehmenden durch eigene Erlebnisse die Methodik der Wildnispädagogik kennenlernen konnten. Gemeinsam mit Paul Wernicke wurden Aktivitäten durchgeführt, die auf das unmittelbare Erleben und Erfahren der Natur abzielten. Ziel war es, die Wahrnehmung der pädagogischen Fachkräfte zu schärfen und ihnen durch praktisches Spurenlesen und das Erlernen der Vogelsprache neue Perspektiven auf ihre Umgebung zu eröffnen.

  • Spurenlesen: Die Beschäftigung mit dem Spurenlesen ist der Schlüssel, um die Arten meiner Landschaft kennenzulernen, deren Bedürfnisse besser zu verstehen und welche Rolle im jeweiligen ökologischen Kontext einnehmen. Je besser ich als Mentor*in diese verstehe, je intensiver kann ich die Mentis unterstützen ihre eigene Naturverbundenheit zu pflegen, zu vertiefen und wahrzunehmen.   
  • Vogelsprache: Die Sprache der Vögel wurde als „Sprache des Waldes“ vorgestellt. Paul Wernicke erklärte, wie Vögel in verschiedenen Lebensräumen wie Wäldern, Städten und Feldern wichtige Hinweise über das natürliche Umfeld geben können. Durch das Hören und Beobachten der anwesenden Vögel lernten die Teilnehmenden, ihre Umgebung mit neuen Augen zu sehen und zu verstehen. Gleichzeitig wurden Methoden und Werkzeug praktisch vermittelt, sich einen eigenen Zugang zu schaffen.

2. Theoretische Vertiefung:

Im zweiten Teil des Workshops wurde die Methodik der Wildnispädagogik theoretisch beleuchtet. Es wurde erörtert, wie sich naturorientierte Erziehung in pädagogischen Einrichtungen integrieren lässt und wie Eltern dabei eine zentrale Rolle spielen können. Die Teilnehmenden erfuhren, wie sie das Interesse ihrer Kinder an der Natur fördern können, indem sie selbst neugierig bleiben und das Staunen über die natürlichen Prozesse unterstützen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Kunst des Fragenstellens: Statt Wissen frontal zu vermitteln, sollen offene, inspirierende Fragen gestellt werden, die den Lernprozess anregen. Durch diese Methode werden Kinder dazu motiviert, selbst zu forschen und durch eigenes Erleben Antworten zu finden. Dies führt zu einer tieferen Verankerung des Gelernten, weil es alle Sinne anspricht und eine emotionale Bindung zur Natur schafft.

Anhand eigener Erfahrungen wurden Beispiele benannt, wie die Eltern einbezogen werden können. Damit sie teilhaben und verstehen können und damit die pädagogische Arbeit in der jeweiligen Einrichtung positiv unterstützen.

Methodik:

Die methodischen Ansätze des Workshops konzentrierten sich auf das Wahrnehmen und Erleben der natürlichen Umwelt. Lehrende sollen durch offene Fragen den Lernprozess der Kinder stimulieren, sodass sie selbst aktiv werden, forschen und experimentieren. Die Fähigkeit, Fragen zu stellen, die Neugier und Forscherdrang wecken, ermöglicht es den Kindern, ihre Umwelt auf nachhaltige Weise zu entdecken. Dadurch entstehen persönliche oder für die Person bedeutungsvolle Verbindungen. Neben dem erlangen von Wissen wird somit die Emphatiefähigkeit gefördert.

Abschluss:

Zum Ende des Workshops wurden von jeder Teilnehmer*in konkrete Ideen formuliert, wie die vermittelten Ansätze in den Einrichtungen umgesetzt werden können. Dabei wurde besonders hervorgehoben, dass eine nachhaltige Erziehung nur in Kooperation zwischen pädagogischen Fachkräften und den Eltern funktionieren kann. Eltern wurden ermutigt, aktiv an der Naturerziehung ihrer Kinder mitzuwirken und dabei selbst eine Vorbildfunktion einzunehmen.

Fazit:

Der Workshop „Wilde Kinder brauchen wildliebende Eltern!“ zeigte eindrucksvoll, wie wichtig die eigene Beziehung zur Natur. Durch praktisches Erleben und das theoretische Verständnis der Wildnispädagogik wurden den Teilnehmenden neue Perspektiven eröffnet, wie sie ihre Kinder auf nachhaltige Weise an die Natur heranführen können und gleichzeitig Eltern in den Prozess einbinden können. Dabei stehen Vertrauen, Authentizität und die aktive Einbindung des familiären Umfelds im Mittelpunkt einer erfolgreichen naturpädagogischen Arbeit.

Bei Interesse an weiteren Veranstaltungen oder Angeboten wie der Vogelwanderung mit Paul Wernicke finden Sie ausführliche Informationen auf der Website der Wildnisschule Hoher Fläming. Sein Wissen über Vögel und Natur teilt Paul Wernicke darüber hinaus in den Folgen von "Der Vogelpodcast".

Eindrücke des Workshops © Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
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