Wissen Stärkung Erziehungskompetenz
Workshop 2 „Kinderschutz und Partizipation“ am 12.11.2021
Lesen Sie hier die Zusammenfassung des Workshops von Oliver Hagemann im November 2021.
von
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
14.12.2021
Kinderschutz und Partizipation im pädagogischen Alltag
Für pädagogische Fachkräfte wirft ihre Verantwortung im Kinderschutz verschiedene herausfordernde Fragen auf:
Wie kann ich Kinder präventiv und im Falle einer möglichen Kindeswohlgefährdung an-gemessen beteiligen? Handelt es sich bei meinen Wahrnehmungen und Beobachtungen überhaupt um eine Kindeswohlgefährdung? Wie kann ich damit umgehen, wenn ich mich überfordert fühle? Diese und weitere Fragen beschäftigen viele Fachkräfte.
Der Workshop soll praktische Hilfestellung geben, die eigene Haltung zu reflektieren und mehr Handlungssicherheit im Bereich des Kinderschutzes vermitteln. Dies wird am Beispiel häuslicher Gewalt und ihrer Auswirkungen auf Kinder erläutert.
Ergebnisse des Workshops:
- Häusliche Gewalt meint Partnerschaftsgewalt. Diese Definition sollte allen pädagogischen Fachkräften vertraut sein, um fachgerecht und problemkongruent mit dem Jugendamt und weiteren Hilfestellen kooperieren zu können.
- Partizipative Prozesse fördern gelingenden Kinderschutz. Wenn Kinder und Jugendliche sich gehört, verstanden und mitgedacht fühlen, erhöht dies Ihre Bereitschaft, auch in schwierigen Lebenslagen weiterhin mit uns im Gespräch zu bleiben.
- Bei der Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen sollte darauf geachtet werden, keine Geheimhaltung zu versprechen. Es kann jedoch kindgerecht vermittelt werden, dass wir im Folgenden sorgsam mit den Informationen umgehen.
- in der Gesprächsführung sollten offene Fragen gestellt werden. Die Kinder können ermutigt werden, dass es richtig ist, mit Jemandem zu sprechen. Konkrete Handlungen oder Unterlassungen von Erziehungsberechtigten können bewertet werden, nicht aber diese als Personen.
- Im Kontext des Kinderschutzes ist es wichtig, genau zu dokumentieren. Hierbei sollten Beobachtungen und mögliche Interpretationen getrennt werden.
- Wenn pädagogische Fachkräfte sich im Kinderschutz von einer speziellen Thematik überfordert fühlen, ist dies menschlich und legitim, sie sind aber weiterhin in der Verantwortung eine Fachkraft/ Kolleg*in zu organisieren, die sich des Kindes annimmt.
