Wissen Stärkung Erziehungskompetenz

3. Fachvortrag und Workshop: Bindung braucht einen Körper!

In dem Fachvortrag und Workshop thematisierte Thomas Harms physiologische und neurovegetative Grundlagen früher Bindungsbeziehungen

von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
02.05.2023

Partizipation Eltern| © Maria Suckert
Eltern werden in Kita-Arbeit eingebunden| © Maria Suckert

In diesem Vortrag sprach der Bremer Psychologe, Körperpsychotherapeut und Eltern-Baby-Therapeut Thomas Harms über physiologische und neurovegetative Grundlagen früher Bindungsbeziehungen. 

In seinen Ausführungen erläuterte er, welche neuro-vegetativen Kreisläufe notwendig sind, um ein tragfähiges emotionales Band zwischen Eltern und ihren Kindern in der ersten Lebenszeit zu begünstigen. In besonderer Weise beschäftigte Thomas Harms sich mit der „Polyvagaltheorie“ des amerikanischen Psychophysiologen Prof. Stephen Porges, dessen neues Modell des Autonomen Nervensystems die vegetativen Grundlagen von frühen Bindungs- und Regulationsstörungen von Eltern und ihren Kindern überaus präzise beschreibt.

Die Modelle bieten eine gute Orientierung, um im pädagogischen Alltag die Verhaltensäußerungen des Kindes im familiären und institutionellen Raum auszuwerten sowie stimmige, aufbauende Beziehungsangebote für das Kind zu entwickeln.  

Zudem zeigte er, wie spezifische Körperinterventionen (wie z.B. die Atmung) in der Beratung und Psychotherapie eingesetzt werden können, um akute Prozesse negativer Gegenseitigkeit zwischen Eltern und ihren Babys gezielt zu verändern. Kurze Videobeispiele veranschaulichten die Ausführungen. 

Im Workshop diskutierte der Psychologe und Körperpsychotherapeut, wie wir Zustände geschwächter Kontakt- und Bindungsbereitschaft professioneller Fachkräfte in herausfordernden Situationen innerhalb der Säuglings- und Kleinkind-Pädagogik erkunden und verändern können. Dabei wurden spezifische Wahrnehmungs- und Atmungstechniken (u.a. die Technik der Bauchatmung) erprobt und vorgestellt, mit denen wir bindungsstärkende Regelkreise in der Beziehung mit dem Kind aufbauen können. In besonderer Weise wurde dabei das Konzept der körperbasierten Selbstanbindung als Grundlage der Emotions- und Beziehungsregulation in akuten Stress- und Krisendynamiken diskutiert und erprobt. 

Inhalte des Workshops: 

  • Psychosomatische Grundlagen und Dynamiken von pädagogischen Krisensituationen 

  • Analyse der individuellen Stressmuster und Helferfallen 

  • Einsatzmöglichkeiten von körperbasierten Methoden zur Wiederherstellung der Selbstanbindung und Öffnungsbereitschaft 

  • Paar- und Kleingruppen – Übungen und Reflexion in der Großgruppe 

Die Präsentation und das Handout zum Workshop erhalten Sie auf Anfrage.

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