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2. Fachvortrag und Workshop: Eine Teamkultur der Reflexion und Fehlerfreundlichkeit

Wie kann in Kita-Teams eine Kultur begründet werden, die es möglich macht, sich gegenseitig zu kritisieren, auf Handlungsweisen hinzuweisen und Haltungen zu reflektieren?

von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
02.05.2023

Grafik Stärkung Erziehungskompetenz | © Maria Suckert
Darstellung von Eltern im Gespräch | © Maria Suckert

Wie kann in Kita-Teams eine Kultur begründet werden, die es möglich macht, sich gegenseitig zu kritisieren, auf Handlungsweisen hinzuweisen und Haltungen zu reflektieren?

Wenn wir Kitas mit dem von Christine von Weizsäcker im Jahre 1977 geprägten Begriff der „Fehlerfreundlichkeit“ oder „Fehleroffenheit“ denken, so gilt es, Missverständnissen zu entgehen. Denn es geht nicht um eine bewusst eingeplante Akzeptanz von unerwünschten, aber doch eintretenden Ereignissen in einer Gesellschaft, in der die Themen der „Exklusion“ und soziale Gerechtigkeit sowie das Sprechen über gesellschaftliche Benachteiligung nicht als selbstverständlich gelten. Vielmehr geht es darum, Gesellschaften als stets „im Werden“ zu betrachten und zu verstehen, dass eine fehlerfreundliche Kultur kein Freifahrtschein ist, konsequenzlos „Fehler“ machen zu dürfen. So verstanden ist eine Fehlerkultur ein „Motor zur Weiterentwicklung“ und es gilt zu hinterfragen, welcher Strukturen und Regeln es bedarf. Wer stellt die Regeln auf? Aus welchen Gründen? Mit welchen Interessen? Wer entscheidet, was bei Regelbrüchen passiert? Wer kann mitbestimmen und hat somit die Deutungshoheit – und wer nicht? Wer erlebt stereotype Vorurteile und permanente Stigmatisierung? Was bedeutet das für junge Menschen? Wenn wir über Fehler in der pädagogischen Praxis sprechen, fließen die Themen Kinderrechte, Inklusion, Macht, Demokratie, Adultismus, Diskriminierung und Rassismus als Kindeswohlgefährdung zusammen. Im Workshop näherten sich die Teilnehmenden dem Thema aus verschiedenen Perspektiven. Wir nehmen in der Kitapraxis bestehende Regeln und den Umgang damit macht- und diskriminierungskritisch in den Blick, um gemeinsam erste Handlungsalternativen zu entwickeln. Am Ende steht ein tieferes Verständnis bestehender Strukturen und vor allem Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten ihrer allmählichen Veränderungen.

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